Der Jahreswechsel 2002 - 2003 ging ohne nennenswerten Aktivitäten vorüber. Ende Februar 2003 bot sich die Gelegenheit, eine angemessene Fläche in einer beheizten Halle auf dem selben Areal zu mieten. Auch die Kosten waren nicht höher als zuvor, und so übersiedelte ich glücklich den gesamten "Werftbetrieb".

2003-04-22/Small/004_1.JPG
2003-04-22/Small/005_2.JPG

Der nächste Schritt war der Einbau der Decksbalken und dazugehörigen Schlingen. Die Balken hatte ich schon im September 2002 über entsprechende Schablonen formverleimt. Jetzt wurde nur noch der Einlauf am Balkweger eingestemmt und geklebt. Die Ausnehmungen für die Längsschlingen wurden zunächst mit der Oberfräse freigelegt, der Einlauf an Spiegel und Schoten mit dem Stemmeisen nachbearbeitet.

2003-04-22/Small/008_5.JPG

Das Kielschwein besteht aus einer einzigen, 22mm dicken Eichenplanke. Es ist 16mm in die Bodenwrangen vertieft, sodaß 6mm entsprechend der Dicke des Doppelbodens überstehen und mit diesem (hoffentlich) in einer Ebene fluchten. Der Ausschnitt für den Schwertkasten ist mit einer Schräge von ca. 10 Grad nach unten erweitert, damit sich dort später der Kleber gut sammeln kann, wenn das Kielschwein von oben über den Schwertkasten abgesenkt wird.

2003-04-22/Small/006_3.JPG
2003-04-22/Small/007_4.JPG

Zu erkennen sind auch die Öffnungen in den Bodenwrangen, durch die eingedrungenes Wasser an der tiefsten Stelle des Rumpfes zusammenlaufen kann.

An dieser Stelle sollte ich wohl die Verwendung des Fachausdruckes "Nüstergatt" vermeiden, denn ich habe KEINE Ahnung, wie das auf Englisch zu übersetzen wäre ...

2003-04-22/Small/009_6.JPG
2003-04-22/Small/016_13.JPG

Nachdem alle Einbauteile bereits an Ort und Stelle waren, konnte ich sämtliche Übergänge mit einer dichten Hohlkehle füllen. Dazu verwendete ich Epoxid und braune Phenolharzkügelchen im Volumenverhältnis 1:1.

Die erste Lage der Cockpitschlinge (Eiche 5mm) wurden an die Spanten geklebt, um als definierte Linie zum späteren Formen des Seitendecks zu dienen.

2003-05-01/Small/012_9.JPG
2003-05-01/Small/023_20.JPG

In zwei Arbeitsschritten - vor denen ich mich lange gedrückt hatte - wurden nun Schwertkasten und Kielschwein eingeleimt. Wie das Kielschwein ist auch die Unterkante des Schwertkastens nach außen hin abgeschrägt, um den Leim in der Ausnehmung zu halten. Zusätzlich wurde die untere Öffnung des Kastens durch eine mit Plastikfolie umwickelte Leiste abgedichtet. Diese Leiste konnte nach dem Trocknen leicht entfernt werden und sorgte für einen glatten Übergang vom Schwertkasten zum Kiel.

2003-05-01/Small/025_22.JPG

Beim Fixieren der Leimstellen sieht man sich immer wieder vor spannenden Herausforderungen, aber mit Keilen, Leinen, Zwingen und einem Schuß Phantasie ist man immer vorne dabei.

2003-04-22/Small/015_12.JPG
2003-04-22/Small/014_11.JPG

Doch HALT!

Vor dem endgültigen Verleimen des Schwertkastens kontrollieren, ob sich das Schwert auch wirklich gut in beide Endlagen drehen läßt - nachher ist es zu spät. Als provisorischer Bolzen diente ein Bohrer.

Der Schwertkasten ist natürlich innen mit reichlich Epoxid beschichtet.

2003-05-01/Small/028_25.JPG
2003-05-01/Small/009_6.JPG

Nun begann eine Phase der vielen Kleinigkeiten, die hier nur kurz umrissen werden muß:

Herstellung des Doppelbodens aus Sperrholz 6mm, mit Längsversteifungen Eiche 5mm. Breite bei jedem Spant auf die Platte aufgetragen, Holzklötzchen schräg aufgesetzt, damit die Ecken ein Lager für die Straklatte bilden, ein Strich mit dem Bleistift - paßt!

2003-05-01/Small/008_5.JPG
2003-05-01/Small/010_7.JPG

Die Verstärkungsleisten sind getackert, mit einer Unterlage aus starken Plastik - Verpackungsbändern aus dem Müll. Die machen das Entfernen der Klammern zur wahren Lust.

Da FLAME in flachen Gewässern unterwegs sein wird, entschloß ich mich für ein aufholbares Ruder.

Im April 2003 wurde ein gebrauchter Bootsanhänger (Harbeck 450S) und ein Mast nebst Baum (Proctor) erstanden. Dies hat die Finanzen natürlich erheblich belastet, aber es sind hoffentlich die letzten großen Brocken.

2003-07-31/Small/015_13.JPG

Die Mai - Wochenenden vergingen mit der Anfertigung des Reitbalkens (5mm Eichenleisten - laminiert) und der Lackierung des gesamten Innenbereiches mit 2-Komponenten PU-Klarlack.